Nachhaltigkeit ist ein vielfältig verwendeter Begriff, der jedoch im eigentlichen Kern definitorisch eindeutig besetzt ist. Ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammend (bereits 1713 forderte der sächsische Beamte Hans-Carl von Carlowitz, nur so viel Holz zu schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung, Säen und Pflanzen wieder nachwachsen konnte) gewann der Begriff für die breite Öffentlichkeit spätestens an Bedeutung, als die 1983 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene unabhängige Sachverständigenkommission „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED = World Commission on Environment and Development)“ im Jahr 1987 ihren Zukunftsbericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ veröffentlichte. Als „nachhaltig“ wird in dem Bericht eine Entwicklung bezeichnet „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Weiter hieß es: "Dementsprechend müssen die Ziele wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit definiert werden, in allen Ländern - Industrie- und Entwicklungsländern, marktorientierten oder zentral gelenkten.“[1].
Nachhaltigkeit wird heute fälschlicherweise mit verschiedenen Synonymen gleichgesetzt beschrieben, wie z. B. Umweltschutz, umweltschonendes Verhalten oder auch unternehmerische Verantwortung. Die Konsequenzen einer kapitalbasierten Marktwirtschaft implizieren neben physikalisch-biologisch-technischen Umweltveränderungen auch soziale Veränderungen, Zugangsbeschränkungen und unterschiedliche Möglichkeiten der Teilhabe an materiellen und immateriellen Gütern. In der aktuellen Sichtweise beinhaltet Nachhaltigkeit Gerechtigkeit nicht nur der Umwelt gegenüber, sondern teilt sich in folgende vier Punkte:
Unternehmerisches Nachhaltigkeit bzw. Nachhaltiges Management umfasst jedoch mehr als die aufgezählten normativen Begriffe. AGIMUS versteht Nachhaltigkeit in einer Welt zunehmender Komplexität als ökonomische Rationalität.
Neben Wirtschaftlichkeit, Legalität und Funktionalität stehen Unternehmen zukünftig vor der Herausforderung auch Ökoeffizienz, Verantwortung und Substanzerhaltung als Handlungsrationalitäten in ihren Prozessen zu integrieren.
[1] Alle drei Zitate aus: WCED (1987)